BRUNO SPOERRI (* August 16,1935)

Played saxophone in many local jazz groups from duo to big band, arranging and composing for different groups and the Radio Bigband. Studies in psychology, then 1964 switch to a career as sound recordist and staff composer for a Swiss film production.
1965 first works with electronic devices. Since 1967 independent as composer and sound engineer. Composed film music for feature films, many short films, documentaries and over 500 commercials.
1982 co-founder of the "Swiss Society for Computer Music", 1985 - 2000 co-director of the "Swiss Center for Computer Music".
Numerous works for improvising musicians with interactive electronic devices, especially for the "Very Nervous System" (David Rokeby), interactive Computer Music Installations for exhibitions.
Tours in Europe (e.g. with Joel Chadabe, Joel Vandroogenbroeck, Albert Mangelsdorff), USA (Composer's Forum New York, Princeton University, Colgate University, Rensselaer), Canada (McGill University Montreal), India and Africa with solo program "CAJ (Computer-asssisted jazz)" and in a Duo with percussionist Reto Weber.
Today: Plays saxophone with several groups, synthophone and other electronic instruments in Solo Performances or in Duos with pianists Roger Girod and Claude Diallo or the Dutch performer Piet Jan Blauw.

Seit über 50 Jahren ist Bruno Spoerri in der Schweizer Jazzszene bekannt, zuerst als Amateur-Saxofonist mit Gruppen wie dem Metronome Quintet, der Modern Jazz Group Freiburg und dem Francis Notz Octet, später als Komponist, Arrangeur, Pionier der Schweizer elektronischen Musik und Elektro-Saxofonist. Er komponierte die Musik zu über 500 Werbefilmen, zu Dokumentar- und Spielfilmen, Fernsehsigneten und Hörspielen. Weitere Stationen: Jazz-Rock Experience, Walter Lietha's Bode Bänd, Container, Peaches and Waves, Movin’ on mit Albert Mangelsdorff und Christy Doran. Heute spielt er in Solo-Konzerten "Computer-Assisted Jazz", auch in Duos mit dem Perkussionisten Julian Sartorius, dem Poanisten Roger Girod und dem holländischen Elektroniker Piet Jan Blauw. Als Saxofonist tritt er vor allem auf mit den Pianisten Roger Girod und Dave Ruosch, mit der Sängerin Christina Jaccard und im "Le Trio" mit Dani Solimine und Rainer Hagmann. mit Claude Diallo und Gabriel Schiltknecht.
2005 erschien sein Buch „Jazz in der Schweiz“, 2010 folgte „Musik aus dem Nichts: die Geschichte der elektroakustischen Musik in der Schweiz."


BIOGRAPHIE VON BRUNO SPOERRI

AUSBILDUNG

Geboren 1935 in Zürich, Mutter Violinistin, Vater Elektroingenieur.
Aufgewachsen in Basel. Mittelschulen in Basel (Humanistisches Gymnasium) und Davos (Alpine Mittelschule), B-Matur am Realgymnasium Basel 1954.
Früher Klavierunterricht (Gustav Ehrsam, Jean Ruggiero), dann Saxophon mit Pitt Linder und Hans Ackermann.
Musiktheorie-Unterricht beim Komponisten und Jazzmusiker Robert Suter.
Universität Basel 1954 & 1957–1958: Psychologiestudium (Meng), Philosophie (Jaspers, Barth), Musikwissenschaft (Mohr, von Fischer, Schrade) und Mathematik (Ostrowski).
Universität Zürich 1956–1957: Psychologiestudium (Moor, Moser, Klopfer)
Institut für Angewandte Psychologie Zürich : Psychologiestudium 1956–1958 mit Diplom in Angewandter Psychologie.
Weiteres Psychologiestudium an der Universität Freiburg im Breisgau (Heiss, Bender) 1958–1960 mit Abschluss als Diplom-Psychologe.
Später Elektronik, Computerfachwissen im Selbststudium
Kölner Kurse für Neue Musik 1965/66 mit Jaap Spek

AKTIVITÄTEN

Basel, Zürich, Freiburg im Breisgau und Biel 1952–1962: Mitwirkung in verschiedenen Jazzgruppen, vom Duo bis zur eigenen Big Band.

Arbeit als Psychologe und Berufsberater im Institut für Psychohygiene Biel 1960–1962, in der Psychologischen Praxis von Dr. F.W.Schmid Zürich 1962–1963 und an der Akademischen Berufsberatung Zürich 1963–1964. Daneben immer mehr Aufträge für Musik zu Filmen und Hörspielen.

Wcchsel zur Berufsmusik 1965: Bis 1967 Verantwortlicher für Tonbereich und Musik in der Filmproduktion Televico Zürich, dann freischaffend als Komponist und Tonmeister.
1966 erste Filmmusiken mit Ondes Martenot und mit Techniken der "Musique Concrète"
Experimente mit elektrifiziertem Saxophon, Effektgeräten und selbst gebauten Klangwandlern seit 1968, mit dem EMS VCS-3 Synthesizer seit 1970.

Seit 1962 regelmässige Auftritte im Zürcher Africana mit Hans Kennel und Remo Rau. Montreux Jazz Festival 1969 mit der Clark Terry Bigband und dem Hans Kennel-Bruno Spoerri Sextet
1969 Gründung der Gruppe Jazz-Rock-Experience

1970–71 Tonmeister und Produzent für KS-Productions (Eigenproduktionen mit Schweizer Gruppen zusammen mit Hans Kennel).

1971 Installation des EMS Synthi 100 im eigenen Studio in Schlieren

1974 bis 1980 24-Spur-Tonstudio an der Schneckenmannstrasse in Zürich. Produktion von Schallplatten mit Schweizer Liedermachern und Folkgruppen (erste Aufnahmen von Max Lässer, Urs Hostettler, Skibbereen, Steff Signer, Bruno Brandenberger, Dodo Hug etc), vor allem für Gold Records, Image Records, Voxpop und Zytglogge.

Musikalischer Leiter des Zürcher Jazz Festivals 1971–1973 (mit André Berner) und nochmals 1975–1977

1981 Umzug nach Oetwil am See. Einrichtung eines elektronischen Studios in der Scheune eines ehemaligen Bauernhauses.

l982 Mitbegründer der Schweizer Gesellschaft für Computermusik
l984 Gründung der Stiftung Schweizerisches Zentrum für Computermusik (offizielle Eröffnung l985) mit Gerald Bennett, Antonio Greco und Rainer Boesch. Geschäftsführer und Organisator (bis 2000).

Ab 1986 Entwicklung von interaktiven Improvisationssystemen für Saxophon, elektronische Blasinstrumente und Computer. Konzerte solo und in verschiedenen Duos. Ab 1990 Verwendung der Programmiersprache MAX und des Very Nervous System (David Rokeby) für Installationen und interaktive Aufführungen

Ab 1986 bis 1999 Schulkonzerte, zuerst Solo, dann mit Reto Weber und später auch Christy Doran - in dieser Zeit über 1600 Konzerte vor mehr als 100'000 Schülern.

1994 Interaktive Computermusik-Installationen mit dem "Very Nervous System" im Technorama Winterthur und im Verkehrshaus Luzern

2005 Publikation des Buchs JAZZ IN DER SCHWEIZ - GESCHICHTE UND GESCHICHTEN im Chronos Verlag, Zürich

2010 Publikation des Buchs "MUSIK AUS DEM NICHTS" - Geschichte der elektroakustischen Musik der Schweiz (Chronos-Verlag Zürich).

2013 US-Rapper Jay-Z verwendet ein Sample aus der Filmmusik "Lilith" (1978), wieder veröffentlicht unter dem Titel "On the way" 2006 auf der CD "Glückskugel" (Finders Keepers Records) im Track "Versus" (CD Magna Carta Holy Grail)

Ab 2015 Stummfilmbegleitung mit Günter A. Buchwald für das Filmpodium Zürich

In Between mit Roger Girod

BrainGame mit Gabriel Schiltknecht

BANDS

Modern Jazz Group Freiburg
Francis Notz Octet (mit George Gruntz)
Metronome Quintet
Future City Octet
Franz Biffiger Quartet
Remo Rau Quintet
Hans Kennel Quintet.
Jazz-Rock-Experience
Container mit Thomas Moeckel
Im Bode Bänd mit Walter Lietha, Max Lässer und den Keiser Brothers
Duo Joel Vandroogenbroeck-Bruno Spoerri
Brainticket
Marco Zappa
Africana All Stars
Reto Weber-Bruno Spoerri Duo
Movin’ on mit Albert Mangelsdorff,  Ernst Reijseger, Toto Blanke, Christy Doran
Joel Chadabe
Zürich Tenors
Triple Sax
The Mulligan Project / Four for Mulligan
Cojazz
Cybertap mit dem Steptänzer Lukas Weiss
Christine Jaccard – Dave Ruosch
Bruno Spoerri and Crew
Le Trio mit Dani Solimine und Rainer Hagmann
In Between mit Roger Girod
Marianne Racine
Julian Sartorius
Piet Jan Blauw
BrainGame mit Gabriel Schiltknecht

AUSZEICHNUNGEN

1954 Jazz Festival Zürich: erster Preis für Saxophon und Band
1956 Jazz Festival Zürich: bester Solist, bester Arrangeur, erste Preise für Alt- und Baritonsaxophon
1956 Jazz Festival Düsseldorf (Deutschland): Zweiter Preis für Alt-Saxophon mit der Modern Jazz Group Freiburg (zweiter Preis)
1958 Jazz Festival Zürich: Erster Preis für Bigband
1965 International Advertising Film Festival Cannes: erster Preis für den TV-spot "Bic" (Produktion Televico)
1971 American TV and Radio Commercials Festival: Clio für den TV-spot "Riri"
1973 Filmpreis der Stadt Zürich
1979 Erster Preis der "Ars Electronica" Linz für die Demonstration des Lyricon.
Diverse Auszeichnungen von Werbefilmen durch den Art Directors' Club Schweiz
2004 Kunstpreis der Gemeinde Zollikon (Hintermeister-Gyger-Stiftung)
2011 Ehrenmitgliedschaft des Schweizerischen Tonkünstlervereins
2015 Goldene Ehrenmedaille des Kantons Zürich, Nomination für den Schweizer Grand Prix Musik des BAK.
2016 Ehrenmitglied des Forum Filmmusik.
2017 Swiss Jazz Award. 


MITGLIEDSCHAFTEN

Schweizer Musikerverband (seit 1955) - jetzt SONART
Schw. Filmtechniker-Verband (jetzt Schweizer Syndikat Film und Video)
Schweizerischer Tonkünstlerverein (seit 1990) - jetzt SONART
Schweizerische Gesellschaft für Psychologie (bis 1992)
Gründungsmitglied der Musiker-Kooperative Schweiz (1975 bis 1994)
Gründungsmitglied der Schweizer Sektion der Audio Engineering Society
Vorstandsmitglied der Schweizer Autorenrechtsgesellschaft SUISA (Präsident der Kommission für Oeffentlichkeitsarbeit) 1979 - 1994
Mitbegründer der Schweizer Gesellschaft für Computermusik 1982 (Präsident 1982 bis 1985)
Stiftungsrat der SUISA-Stiftung für Musik (Präsident der Kommission für langfristige Planung, 1989 - 1994
Composers' Forum New York (aufgelöst)
International Computer Music Association (bis 2005)
Electronic Music Foundation (Gründungsmitglied)
Pro Litteris (seit 2006)
Swiss Perform (seit 2012)
Trägerverein Lebewohlfabrik Zürich (Präsident bis 2018)
Stiftungsrat des Schweizerischen Zentrums für Computermusik (2010-2022)
Forum Filmmusik (seit 2016)

PÄDAGOGISCHE TÄTIGKEITEN

Volkshochschule Bern 1962: Einführung in den Jazz
Migros Klubschule Zürich 1968: Jazz erlebt (mit dem Metronome Quintet)
Schule für Soziale Arbeit Zürich 1968-1972: Kurs Jugend und ihre Musik
Fernsehen DRS: Kurs Musikalische Grundbegriffe für Cutter 1973
Künstlerhaus Boswil 1974 und 1975: Erste Synthesizerkurse
Konservatorium Winterthur: Elektronische Musik
Konservatorium Zürich 1982: Musique concrète
Volkshochschule Zürcher Oberland 1984: Elektronische Musik
Kaufmännische Berufsschule Zürich 1972-1974: Geschichte der Jazz- und Pop-Musik für Schallplattenhändler (Mitverfasser des Lehrbuches)
Musik-Akademie Basel 1985: Filmmusik
Schweizerisches Zentrum für Computermusik: ab 1985 Einführungen in die Computermusik / FM-Synthese / Sampling / MIDI / MAX
Jeunesses Musicales de Suisse 1985 - 1988: Sommerkurs für elektroakustische Musik
Universität Zürich 1986: Lehrauftrag Einführung in die elektroakustische Musik
Ueber 700 Schulkonzerte 1986 - 1997 für die Stadt Zürich und an vielen anderen Orten (u.a. auch Hannover)
Pestalozzianum Zürich 1987 - 1989 & 1991/92: Lehrerfortbildungs-Kurs Computermusik
Summer Academy Computer and Art Lugano 1989 - 1991 Kursleiter
Konservatorium Biel 1992 - 1996: Fachvorstand der Weiterbildungskurse für elektronische Tasteninstrumente
Kurse in Computermusik für die Konservatorien Zürich, Winterthur, Schaffhausen, Bern und Biel
1991 Einführungskurs in die Techniken der Filmmusik für die Stiftung FOCAL
Jazzschule Luzern (heute Musikhochschule Luzern, Fak.III) 1991 - 2004: Geschichte der Jazzmusik / World Music / Workshops u.a. Live-Elektronik für improvisierende Musiker, Filmmusik
Musikhochschule Zürich 1992 - 2001: Lehrauftrag für Computermusik